Was ist, wenn eine Kreditnehmer:in pleite geht? Die Bankenkrise.
Das Bankengeschäft ist mit gewissen unvermeidlichen Risiken verbunden. Wenn zum Beispiel die Schuldner:innen ihren Kredit nicht mehr zurückzahlen können, muss die Bank diesen Verlust tragen. Neben diesem sogenannten Kreditrisiko können ungünstige Entwicklungen auf dem Finanzmarkt – etwa die Änderung der Marktzinsen – einer Bank erhebliche Verlusten bescheren.
Kreditrisiko
Da Banken aufgrund ihres Geschäftsmodells viele Kredite vergeben, stellt vor allem das Kreditrisiko eine mögliche Gefahr für Banken dar. Wenn nicht zurückgezahlte bzw. faule Kredite überhandnehmen, kann es passieren, dass Banken ihren Verbindlichkeiten nicht mehr nachkommen können und Sparer:innen sowie Gläubiger:innen leer ausgehen.
Bankensturm
Gerüchte über eine finanzielle Schieflage oder Zahlungsunfähigkeit einer Bank können einen “Bank Run” (Bankensturm) auslösen. Ziehen nun aber scharenweise Sparer:innen ihr Guthaben ab, kann einer Bank das Bargeld ausgehen, da ihr Kapital überwiegend in langfristigen Krediten gebunden ist. Hält der Ansturm der Sparer:innen an, muss die Bank im schlimmsten Fall Konkurs anmelden. Ein “Bank Run” setzt jedoch erfahrungsgemäß nicht aus heiterem Himmel ein. Gewöhnlich hat die betroffene Bank tatsächlich ernsthafte finanzielle Probleme, die durch einen Bankensturm zusätzlich verstärkt werden.
Folgen einer Bankenpleite
Aufgrund ihrer zentralen Funktion für die Wirtschaft hat der Konkurs einer Bank weitreichende Konsequenzen. Nicht nur Sparer:innen verlieren Geld und Unternehmen erhalten keine Kredite mehr, auch andere Banken können in ernste Schwierigkeiten geraten. Da sich Banken untereinander Geld leihen, hat eine Bankenpleite immer auch Auswirkungen auf andere Banken.
Schrumpfende Wirtschaft
Im Zuge einer Finanzkrise schränken viele Banken die Kreditvergabe deutlich ein. Eine sogenannte Kreditklemme führt dazu, dass Unternehmen weniger investieren, der Konsum sowie die Produktion von Gütern und Dienstleistungen zurückgehen und Arbeitsplätze abgebaut werden. Das Wirtschaftswachstum verzeichnet einen Rückgang und es kommt zu einer sogenannten Rezession.
Einlagensicherung
Um die Spareinlagen kleiner Kund:innen im Falle eines Konkurses zu schützen, gibt es in den meisten Ländern eine sogenannte Einlagensicherung. In Österreich sind pro Kunde oder Kundin Einlagen von bis zu 100.000 Euro versichert. Kann die Bank selbst diese Forderungen nicht bezahlen, muss der Staat mit einer Bundeshaftung einspringen.